Nicosia, Hannover, 18.09.2011
Mit diesem Unterstützungsbrief möchten wir, das Deutsch-Zyprische Jugendaustauschprogramm, unsere Solidarität mit KISA – Aktion für Gleichheit, Unterstützung, Antirassismus und unsere Besorgnis über deren Behandlung in der Republik Zypern ausdrücken.
Wer wir sind
Das Deutsch-Zyprische Jugendaustauschprogramm wurde vom Bezirksverband Hannover der Sozialistischen Jugend Deutschland (SJD) – Die Falken im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Unsere zyprischen Partner sind die sozialpolitischen Studienstiftungen IKME im südlichen Teil der Insel und BILBAN im nördlichen Teil. Ziel ist es, junge Menschen aus Zypern und Deutschland im Rahmen eines tri-kommunalen Projektes zusammenzubringen. Der Austausch findet jährlich abwechselnd in Deutschland und auf Zypern statt. Wir möchten die Beziehungen der deutschen und zyprischen Partnerorganisationen stärken und Freundschaften zwischen den Teilnehmern entstehen lassen. Gleichzeitig betrachten wir unser Projekt als Beitrag zur Entwicklung der zivilgesellschaftlichen Ebene innerhalb der Europäischen Union.
Wer ist KISA?
KISA – Aktion für Gleichheit, Unterstützung, Antirassismus ist eine Nicht-Regierungsorganisation, die 1998 auf Zypern gegründet wurde. KISA’s allgemeine und langfristige Perspektive ist es, eine multikulturelle Gesellschaft zu bilden, in der für alle Personen unabhängig von ihrer Nationalität, Rasse oder ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Glaube, Geschlecht, sexueller oder sonstiger Orientierung, Hintergrund oder Charaktereigenschaften Gleichheit herrscht. Darüber hinaus ist KISA Mitglied im europäischen Netzwerk gegen Rassismus (ENAR).
Während unseres Austauschprogramms auf Zypern vom 22.07. – 02.08.2011 haben wir KISA getroffen und zusammen Workshops über gesetzliche und soziale Probleme von MigrantInnen und Asylsuchenden in der Republik Zypern durchgeführt. Wir haben außerdem mehr über die derzeitige Kriminalisierung von KISA und den Prozess gegen den Direktor von KISA Doros Polycarpou wegen “Randalierens“ und der “Teilnahme an einer illegalen Versammlung“ erfahren. Mit “einer illegalen Versammlung“ ist das antirassistische Regenbogen- Festival vom 05. November 2010 gemeint, welches jedes Jahr von KISA organisiert wird.
Dieser Prozess macht Opfer zu Straftätern!
Anstatt die Faschisten, die das Regenbogen-Festival in Larnaca attackiert haben, zu verfolgen, werden die Opfer vor Gericht gestellt
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Anliegen und Forderungen
Wir sind äußerst beunruhigt über die steigenden Aktivitäten von Rechtsextremen und Faschisten in der Republik Zypern.
Wir sind außerdem äußerst besorgt über die derzeitige Kriminalisierung von KISA durch die Behörden eines Mitgliedstaates der Europäischen Union.
Wir rufen die Behörden der Republik Zypern auf, die Diskriminierungen und das ungerechtfertigte Handeln gegen eine Nicht-Regierungsorganisation, die für Demokratie und soziale und politische Gleichberechtigung eintritt, zu beenden.
Wir wollen den Behörden der Republik Zypern verständlich machen, dass die Arbeit von KISA und auch anderen progressiven Nicht-Regierungsorganisationen, die demokratischen Strukturen innerhalb einer Zivilgesellschaft stärken.
Wir appellieren an die Behörden der Republik Zypern die Arbeit von KISA nicht mehr zu behindern, sondern politisch und finanziell zu unterstützen. KISA sollte als Partner angesehen werden, der sich mit der Beseitigung sowohl von Ignoranz, als auch von rechtlicher und sozialer Diskriminierung beschäftigt, denen ImmigrantInnen und Asylsuchende in der Republik Zypern ausgesetzt sind.
Wir rufen die Bevölkerung der Republik Zypern auf, die Aufmerksamkeit gegenüber rechtlichen und sozialen Diskriminierungen zu erhöhen und gleichzeitig Druck auf die Behörden auszuüben, das Eintreten für Demokratie nicht zu kriminalisieren.
Wir rufen jede progressive Organisation in der Europäischen Union dazu auf, KISA gegenüber Diskriminierung und Kriminalisierung durch die Behörden der Republik Zypern zu unterstützen.
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