Gestern (16.5) wurde die Feiertagsdebatte im Landtag eröffnet, heute ab 18 Uhr demonstrierten Mitglieder der Sozialistischen Jugend / Die Falken Hannover spontan für den Weltfrauentag als neuen niedersächsischen Feiertag. Der Bezirksvorsitzende Hannes Bartels erklärt dazu: „Die Begründung des Gesetzesentwurfs der Landesregierung liest sich bizarr. Der angeblich ‚religionsübergreifende Charakter des Tages‘ (Zitat Landesregierung) ist allein schon durch die Proteste der Jüdischen Gemeinden widerlegt“. In Flugblättern kritisierten die Falken sowohl den Antisemitismus der Reformationszeit als auch die Frauenfeindlichkeit des Reformators Luther und seine Parteinahme für den Adel gegen das gemeine Volk. Das Problem sind dabei nicht nur die, wie die Landesregierung schreibt, „aus heutiger Sicht […] höchst angreifbaren Äußerungen“ (Zitat Landesregierung) – auch für die Menschen damals waren Luthers Aufrufe zum Brandschatzen der Synagogen und zum Erschlagen der aufrühererischen Bauern Hasspredigten. Bartels führt dazu aus: „Nicht zuletzt die Frauenfeindlichkeit der Reformatoren wären ein guter Grund, um sich für den Vorschlag der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta zu entscheiden und den Frauentag am 8. März zu wählen. DGB, Landesfrauenrat und SJD / Falken unterstützen dies.“ Auch vom CDU-Geschäftsführer Jens Nacke wollen wir Falken uns notwendige Kritik nicht verbieten lassen, die Proteste gehen weiter!
P.S.: Ministerpräsident Weil wies uns im Gespräch noch kurz darauf hin, dass wir als Sozialist*innen auch nicht den Zusammenhang von Reformation und Kapitalismus bei unserer Kritik vergessen sollen 😉