Strafanzeige gegen volksverhetzende, antisemitische Plakate von „Die Rechte“ am Kröpke erstattet!

Im Rahmen ihrer Europawahlkampagne hat die Partei „Die Rechte“ zwei Plakate am Kröpcke in Hannover aufgehängt, die den Tatbestand der Volksverhetzung oder anderer Strafnormen erfüllen.

Eines dieser Plakate trägt die Aufschrift “Zionismus stoppen: Israel ist unser Unglück! Schluss damit!“, das zweite zeigt Ursula Haverberck mit der Aufschrift „Mit 90 Jahren: Für ihre Meinung inhaftiert!“ Beim ersteren genannten Plakat handelt es sich um eine Paraphrasierung des antisemitischen Ausspruchs „Die Juden sind unser Unglück“, ursprünglich formuliert von Heinrich Treitschke im 19. Jahrhundert. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser zu einem Slogan der NS-Zeitschrift „Der Stürmer“ und diente der Verbreitung antisemitischen Gedankenguts. Offensichtlich stellt das Plakat der Rechten eine deutliche Anspielung auf den Slogan des „Stürmers“ dar und dürfte damit den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Zudem wird diese Anspielung auf den Nationalsozialismus unterstützt durch das zweite Plakat mit der Abbildung von Frau Haverbeck, die wegen Holocaustleugnung verurteilt wurde und zurzeit eine Haftstrafe verbüßt. Insbesondere die Formulierung „Für Ihre Meinung inhaftiert“ trivialisiert den Strafbestand der Holocaustleugnung und soll die Verurteilung von Frau Haverbeck als unrechtmäßig darstellen.

Mit den Bezügen auf den NS im ersten Plakat und auf die Holocaustleugnung Frau Haverbercks im zweiten Plakat wird deutlich, dass sich der Ausspruch „Israel ist unser Unglück! Schluss damit!“ als Aufforderung zur Abschaffung des Staates Israel und als Bedrohung von jüdischen Menschen im Allgemeinen verstehen lässt. Damit ist der rechtliche Rahmen, in dem sich die Meinungsfreiheit in Deutschland bewegt, überschritten.

Von mehreren Vereinen/ Verbänden laufen grade Strafanzeigen gegen „Die Rechte“. Unter anderem haben sich bereits SJD-Die Falken- Bezirk Hannover & die Deutsch Israelische Gesellschaft AG Hannover kritisch dazu geäußert und Strafanzeige erstattet.

Diese Plakate am Kröpcke sind unsäglich. Bitte werdet alle tätig: Jede Privatperson kann eine Strafanzeige aufgeben und – zusätzlich – die Polizei zum Abhängen auffordern!

NoNPoG-Demo am 11. Mai 2019

Am Samstag 11. Mai um 13 Uhr findet also die nächste Großdemonstration in Hannover gegen die geplante Verschärfung des niedersächsischen Polizeigesetzes (NPOG) statt. Sie beginnt mit einer Auftaktkundgebung mit Musik und Redner_innen am Steintor, danach gibt es einen Rundkurs durch die Innenstadt. Alle weiteren Infos wie immer unter: https://nonpog.de

Parallel zur Demo wird am 11. Mai das Europa-Fest der Landesregierung auf dem Opernplatz stattfinden. Wir sollten also ordentlich Lärm machen.

Die erheblichen Bedenken des Gesetzgeberischen Juristischen Beratungsdienstes des Landtages im Hinblick auf die Verfassungsmäßigkeit etlicher Artikel des neuen Gesetzes werden weiterhin ignoriert, nur kosmetische Korrekturen wurden am Entwurf vorgenommen (wie der SPD-Landesverband Niedersachsen via Twitter vermeldete, sind die auch noch stolz darauf, den Präventivgewahrsam von den ursprünglich geplanten 74 auf 35 Tage im aktuellen Entwurf verringert zu haben. https://twitter.com/SPDNDS/status/1105812748934569984. Mit der Aufnahme von Section Control zur Verkehrsüberwachung und der Erprobung von Gesichtserkennungssoftware wurde der Gesetzesumfang noch erweitert.

Wie die CSU in Bayern und CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen, so behaupten auch die niedersächsischen Regierungsparteien SPD und CDU, dass dieses Gesetz nur der „Terrorismusbekämpfung“ diene. Erste Erfahrungen in Bayern zeigen jedoch,wie ein solches Gesetz tatsächlich eingesetzt wird:

gegen Antifaschist_innen, die gegen die AfD demonstrierten https://www.neues-deutschland.de/artikel/1092745.proteste-gegen-afd-parteitag-antifaschist-vor-afd-parteitag-in-gewahrsam.html und https://rotehilfeaugsburg.blogsport.eu/2018/06/27/kaum-beschlossen-schon-umgesetzt-erster-vorbeuge-gewahrsam-nach-bayrischen-polizei-aufgaben-gesetze-im-zusammenhang-mit-afd-bundesparteitag-am-wochenende-in-augsburg/

gegen Aktivist_innen, die zum EU-Gipfel nach Salzburg reisen wollten  https://www.rote-hilfe.de/news/bundesvorstand/909-neues-polizeigesetz-bayerische-polizei-fuehrt-praeventive-festnahmen-vor-protesten-gegen-eu-gipfel-in-salzburg-durch und https://salzburg.orf.at/news/stories/2939565/

Und in Nordrhein-Westfalen saßen Klima-Aktivist_innen fünf Tage in Gewahrsam, nur weil sie ihren Personalausweis nicht vorzeigen wollten.  https://www.waz.de/politik/landespolitik/identitaet-verheimlicht-fuenf-tage-gewahrsam-fuer-aktivisten-id216418403.html

Kurz: Das geplante NPOG ist ein weiterer Schritt auf dem Weg in einen autoritären Polizeistaat. Der Gesetzentwurf lässt sich nicht verbessern, er ist im Grundansatz autoritär und verfassungswidrig und muss verhindert werden!

Gegen Überwachung, Kriminalisierung, Einschüchterung und Kontrollwahn!

Für Solidarität!

Pfingstcamp 2019

Pfingst-Camp 2019

Eine kurze Auszeit vom Alltagsstress, eine Möglichkeit Neues zu entdecken, eine gemeinsame Zeit abseits vom Alltäglichen und vieles mehr… 2019 wird es wieder ein Falken Pfingstcamp geben! Dieses Mal fahren wir nach Burg Lutter, um hier fünf Tage lang gemeinsam zu lernen, zu lachen, zu spielen und uns selbst zu versorgen. Wir versuchen uns in inhaltlichen Workshops zu erklären warum wird das Unbehagen mit dieser Welt nicht loswerden. Wir wollen Pause von den alltäglichen Zumutungen machen, praktisch in Selbstorganisation etwas Besseres als die Konkurrenz leben und uns theoretisch in Seminaren und Workshops erklären, warum wir mit dieser Welt keinen Frieden schließen wollen. Neben einem spannendem Abendprogramm, Zeit für Spiele Entspannung und Co. wird es natürlich einige Möglichkeiten geben sich einzubringen. Bist du dabei?

Vom 7. – 11. Juni auf Burg Lutter

Faust hoch! Kämpferischer 1. Mai Hannover

Eurovision Song Contest – Hannover grüßt Tel Aviv

Die Aktualität der Antisemitismuskritik Moishe Postones

Wir möchten alle Interessierten zu einem Vortrag und einer Diskussion mit Stephan Grigat einladen. Die Veranstaltung zu obigem Thema findet am 7. Mai um 19.00 Uhr in den ver.di Höfen statt.

Moishe Postones Thesen zum Nationalsozialis­mus müssen vor dem Hintergrund der Jahr­zehnte vorherrschenden linken Verharmlosung des Antisemitismus als Revolutionierung der materialistischen Kritik am Antisemitismus be­trachtet werden.

Dabei geht er von den Grundkategorien in Marx’ „Kapital“ aus und entschlüsselt den modernen Antisemitismus als Hass auf das Abstrakte und unterscheidet ausdrücklich zwischen Antisemi­tismus und Rassismus.

Seine Analyse der nationalsozialistischen Ver­nichtungspraxis als Bruch mit dem wirtschaft­lichen Grundprinzip des Kapitalismus und sei­ner politischen Herrschaftsweise haben ebenso Maßstäbe gesetzt wie seine Kritik an der deut­schen Linken und einer sich für fortschrittlich haltenden Voreingenommenheit gegenüber dem Kapitalismus.

Der Vortrag soll sowohl die Grundzüge von Postones Kritik als auch seine Rezeption in der deutschen Linken seit Beginn der 1990er-Jahre nachzeichnen und auch fragen, was seine Ana­lyse des islamischen Antisemitismus als „fetischi­sierte, zutiefst reaktionäre Form von Antikapita­lismus“ für ein Verständnis des Zionismus und die gegenwärtige Solidarität mit Israel bedeutet.

Stephan Grigat ist Lehrbeauftragter an der Universi­tät Wien, Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam und Research Fellow am Herzl Ins­titute for the Study of Zionism and History der Univer­sity of Haifa. Er ist Autor von „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Be­drohung“ (Konkret 2014) und Herausgeber von „AfD & FPÖ. Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder“ (Nomos 2017) sowie „Iran – Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel & Atom­programm“ (Hentrich & Hentrich 2017) sowie „Fetisch & Freiheit. Über die Rezeption der Marxschen Fetisch­kritik, die Emanzipation von Staat & Kapital & die Kri­tik des Antisemitismus“ (ça ira 2007)

 

Flyer Grigat Entwurf

 

 

Rote Nelken für Orli Wald

Wie in den vergangenen Jahren auch haben wir Falken am internationalen Frauentag gemeinsam mit der Otto-Brenner-Akademie und egagierten Antifaschist*innen Orli Wald, dem Engel von Auschwitz gedacht. Auch eine große Delegation aus Lehrer*innen und Schüler*innen der Aurelia-Wald-Gesamtschule Uetze ist unserer Einladung gefolgt und nahm an unserer Gedenkveranstaltung teil.

Es wurde in diesem Jahr daran erinnert, dass es Egon Kuhn war, der vor über 20 Jahren, damals Leiter des Freizeitheim LIndens, durch einen Zeitzeugen auf Orli Wald aufmerksam wurde und sich auf eine Spurensuche begab, um etwas mehr über diese Frau zu erfahren. Vor 15 Jahren kam Egon als Vorsitzender der Otto-Brenner-Akademie auf uns Falken zu und bat uns, die Patenschaft für das Grab von Orli zu übernehmen und jährlich zum internationalen Frauentag dieser mutigen Frau zu gedenken. Nun ist Egon Kuhn gestorben und hat seine letzte Ruhestätte ebenfalls auf dem Engesohder Friedhof, in der Nähe von Orli Wald gefunden. Wir werden auch nach seinem Tod die Erinneung an diese mutige Frau wach halten.

Franz Geilich aus dem Vorstand der Falken betonte in seiner Rede, warum es auch heute noch so wichtig sei, ihrer zu gedenken: “ Orli hat niemals aufgehört zu kämpfen, auch nicht in aussichtslosen Momenten. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen, gerade in Zeiten von AFD und Co. ist es wichtig, weiterhin Widerstand zu leisten und nicht aufzugeben. Auch ich verzeifele oft und schüttele den Kopf beim Gedanken daran, was gerade auf der Welt passiert; überall Rechtsruck, Menschen ertrinken im Mittelmeer und Nazis ziehen durch Chemnitz. Doch der Gedanke an Orlis Mut und Ihre Entschlossenheit gibt mir Kraft, weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben, wenn alles aussichtslos scheint. Vielleicht sollten wir alle in diesen Zeiten öfter an Orli denken, um neue Energie zu gewinnen und mit neuer Motivation weiter für eine Welt ohne Rassismus und Ausgrenzung zu kämpfen! Lasst uns ein Beispiel an ihr nehmen und mutig voranstreiten!“

 

 

Egon zu Grabe getragen

Wie Egon Kuhn es sich schon zu Lebzeiten gewünscht hat, haben wir ihn mit 2 Falken-Fahnen auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Engesohder Friedhof begleitet. Im Kreis von Familienmitgliedern und engen Freund*innen konnten wir so Abschied von ihm nehmen.

Sommerzeltlager für Jugendliche in Döbriach (Österreich)

Dieses Jahr fahren wir auf einen Zeltplatz der Roten Falken Österreich. Im kleinen Rahmen wird es also auch eine internationale Begegnung für Jugendliche zwischen 13 – 19 Jahren. Zum mitfahren eingeladen sind Alle, die Lust haben, ihre Freizeit selbstorganisiert zu gestalten, eine gute Zeit am See zu verbringen und im Zeltlager Möglichkeiten einer besseren Welt zu besprechen und auszuprobieren.

 

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Fridays for Future!

Letzten Freitag waren iover schon 2.300 Schüler*innen beim Schulstreik ‚Fridays for Future‘. Mit dabei auch unsere Jugendgruppe, die Aktive Kreative Linke [https://www.facebook.com/pages/category/Political-Organization/Aktive-Kreative-Linke-161385651479295/]. Am 25. Januar gehen die Aktionen zur Klimakrise um 12 Uhr in Berlin weiter, denn „was wir heute tun entscheidet, wie die Welt von Morgen aussieht“ – System change, not climate change!

Auch die Hannoversche Allgemeine Zeitung hat, neben Bericht und Kommentaren, sehenswerte Fotos gebracht: